Da ist er schon wieder: der Herbst.
Die Trauben sind schon alle gelesen und die Schussapparate wieder eingemottet. Die Natur hat ordentlich Wasser bekommen, was sehr dringend nötig war, alles wächst und gedeiht. - Huch, ist doch Herbst! Im Garten grünt der Rasen wieder und die Pflanzen geben noch mal Gas, soweit sie noch keine kalten Füße bekamen.
Wenn man gerade so durch Rheinhessen fährt, dann erlebt man einen wahren Farbenrausch. Die Weinberge und natürlich auch die Gehölze färben sich ganz prächtig.
Ich habe mich nur gefragt, warum ich das nicht mehr so farbig in Erinnerung habe? Früher war das irgendwie nicht so herbstbunt. Als ich am Sonntag ein Bild im Facebook sah, vom Roten Hang in Nierstein, hat mein Gehirn mir die Antwort gegeben: Früher hat man in Rheinhessen hauptsächlich den Wein übers Fass verkauft, es gab noch nicht diese vielfältige Weinkultur. Am Roten Hang wachsen hauptsächlich weiße Trauben, vor allem Riesling und, auf dem Foto sah man einen "Goldenen Oktober", wie in meiner Kindheit. Bei uns im "Hinterland" vom Rhein, nahe an der geografischen Mitte Rheinhessens, wachsen mannigfaltige Traubensorten. Rot und Weiß, vom Blauen Portugieser bis zum Traminer, Silvaner, Chardonnay etc.pp. Der Klimawandel hat da natürlich auch die Finger im Spiel, aber auch die kreativen Winzer, die heutzutage hauptsächlich in der Flasche vermarkten. Super! Sie machen nicht nur unseren Geschmacksnerven viel Spaß, sie sorgen, so ganz nebenbei, für eine solch himmlische Landschaft.
Vor allem wenn (wie fast immer hier) die Sonne scheint.